Πέμπτη 12 Σεπτεμβρίου 2013

Makedonikos Agonas-Makedonischer Kampf. Der ethnische Bürgerkrieg in Makedonien (1904-1908).

Stempel des Griechisch-MakedonischenKomitees(1904):

Der Makedonischer König Alexander der Grosse 
und der
 Byzantinischer Kaiser  der Makedonischer Dynastie
Basileios II der
 'Bulgarentöter',
Kyriaki Doukelli
Inauguraldissertation
zur Erlangung des akademischen Grades
 eines Doktors der Philosophie
der Universität Mannheim
November 2008

Die Bilder und die Textformatierungen 
sind unsere Auswahl (Yauna),
 und nicht im Text enthalten.

DIE GRIECHISCH-BULGARISCHEN 
PARTISANENKRIEGE IM JAHR 1906. 

DIE GRIECHISCHE “ORGANISATION”

Ion Dragoumis
Der Makedonier aus Vogatsiko Kastoria,
Vizekonsul in Monastiri
Bis Ende 1905 waren die Provinzen in Makedonien von griechischer Seite auf einen Kampf gut vorbereitet wurde. Zwischen den verschiedenen kleineren Organisationen bestanden Verbindungen.

Im Jahr 1906 musste der Kampf in den großen Städten organisiert, koordiniert und neue Verbindungen herstellt werden.
Seit Januar 1904 war in Monastiri eine griechische Organisation entstanden, die den Namen “Innere Organisation” trug.

Diese Initiative erfolgte hauptsächlich durch Spyros Doumas in Zusammenarbeit mit Stavros Nalis und Konstaninos Michail.

Nach diesem Vorbild sollten weitere Organisationen in allen großen Städten gegründet und ein wirtschaftlicher Krieg gegen Bulgaren und Juden geführt werden.

Im März 1906  kam  Athanasios  Souliotis -Nikolaides  als  Vertreter  des  deutschen Nähmaschinenherstellers Nothmann in Thessaloniki an. 


 Athanasios  Souliotis -Nikolaides
Ab September 1906 nahm er mit dem griechischen Konsulat Verbindung auf zum Zweck der Gründung der “Organisation”.

An seiner Seite standen von Anfang an K. Papageorgiou, D. Margaropoulos, A. Zachos, I. Emiris, K. Tournivoukas und A. Maltos.

Die “Organisation” teilte Thessaloniki in sechs Bereiche auf. Jeder der Genannten übernahm eine Abteilung. Die Informationsabteilung der “Organisation” bestand aus 50 Mitgliedern, die die Aufgabe hatten, alle wertvollen Informationen den sechs Abteilungsleitern der Stadt mitzuteilen.

 Aus Sicherheitsgründen durften die 50 Mitglieder keinen Kontakt mit den sechs Abteilungsleitern haben, auch die Namen der Vorsitzenden und Führer blieben geheim.

Die “Organisation” gründete eine unabhängige Exekutionsgruppe.
Mit der Zeit wurde die “Organisation” sehr mächtig und bedeutende Einwohner der Stadt, wie Großhändler, Bankiers und Vorsitzende von Vereinen setzten sich für die griechische Sache ein.

Die Organisation wollte Gründstücke im Zentrum und in den Stadtvierteln, in denen bulgarische Volksgruppen lebten, kaufen. Ihre Absicht war es, Häuser zu bauen, in denen Griechen leben sollten, um die  ethnische Homogenität der bulgarischen Stadtviertel zu zerstören.

Ein weiteres Ziel war die Gründung einer griechischen Schule im Stadtviertel Agia Triada, in dem viele Slawophone lebten.

 Die Schule sollte für deren Kinder sorgen, sich ihrer Bedürfnisse annehmen und gute Beziehungen zu den Eltern pflegen.
Die Organisation sollte auf die wirtschaftliche und soziale Ausgrenzung der exarchistischen Bevölkerung hinarbeiten.
Um dies durchzusetzen, sollte kein griechisch-orthodoxer Christ einen exarchistischen besuchen oder in Läden einkaufen, die einen exarchistischen Besitzer hatte. 
Keinem exarchistischen Christen sollte Arbeit gegeben werden, Häuser oder Gründstücke nicht an exarchistische Christen verkauft werden und an jedem griechischen Laden sollten Schilder in griechischer Sprache hängen.

Die Organisation gab diese Aufforderung der griechisch-orthodoxen Volksgruppe bekannt.
Nicht alle akzeptierten diese Politik.
Deswegen entschied sich die Organisation die “Ungehorsamen” zu terrorisieren, zu bedrohen oder gewaltsam zur “Besinnung” zu bringen.

Die Exekutivgruppe setzte exarchistische Häuser und Geschäfte in Brand, verprügelte die Bewohner und brachte exarchistische Christen um.

Die Informationsabteilung sammelte Informationen über exarchistische Pläne und verriet sie den türkischen Behörden. Die wirtschaftliche und soziale Ausgrenzung der exarchistischen Bevölkerung war sehr erfolgreich. In den Stadtvierteln Agia Triada und Vardaris sollen fast alle bulgarischen Geschäfte geschlossen und an ihrer Stelle griechische eröffnet worden sein. Ein großer Teil der bulgarischen Arbeiter und Handwerker soll arbeitslos geworden sein.
Die exarchistische Volksgruppe beschwerte sich bei Hilmi Pascha, der jedoch nichts unternahm.

Nach Dakin Douklas Meinung waren die wichtigsten Erfolge der Organisation, dass sie einerseits die griechische Volksgruppe in Thessaloniki einte und andererseits die Bulgaren daran hinderte, die Stadt als Hauptquartier für die Organisation des bulgarischen Kampfes zu nutzen.

Nach  diesem  Vorbild  gründeten  sich  kleinere  Organisation  in  weiteren  Städten Makedoniens und Thrakiens, wie zum Beispiel in
 Kavala,
 Xanthi, 
Drama, 
Serres, 
Gevgeli,  
Strumica  (gr.  Στρώμνιτσα), 
 Giannitsa, 
Edessa,  
Veroia  und 
 Naousa.

In  diesem Zusammenhang berichtete das österreichisch-ungarische Konsulat in Monastiri über die
Struktur der Komitees und das Ausmaß ihrer Erfolges:

“In den meisten Stadt- und größere Dorfgemeinden bestehen seit längerem lokale griechische Komitees, die Angehörige der verschiedensten Berufe, wie Lehrer, Ärzte, Kaufleute etc., -sämtlich Einheimische des betreffenden Ortes- als Mitgliedern haben. 

Jedes Komitee hat seinen eigenen aus der Mitte der Mitglieder gewählten Vorstand. Ihre eigentliche wenn auch nicht nominelle, einheitliche Leitung liegt aber zweifellos in den Händen der griechischen Metropoliten. Eine der Hauptaufgabe der Komitees ist die wirtschaftliche Stärkung der griechischen Partei, und die gleichzeitige finanzielle Schwächung ihrer Gegner. 
Zu diesem Zwecke verpflichten die Komitees die Angehörigen ihrer Partei, nur bei Patriarchisten  zu kaufen und boykottieren die bulgarischen und rumänischen Geschäftsinhaber, indem sie die, trotz des Verbots bei ihnen kaufenden Griechen mit Geldstrafen belegen.
 Das gleiche gilt für Versicherungsgesellschaften, Banken, Kommisionshäuser, usw. 
Die Aktion beschränkt sich nicht auf den Boykott der Bulgaren und Rumänen, sondern richtet sich durch die ausschließliche Begünstigung der Griechen indirekt auch gegen die keiner, Partei angehörenden, fremden Kaufleute und Institute [...]”

Der Verfasser des Berichtes staunt über die Passivität der Behörde und schreibt:

“Es  ist undenkbar, dass die Behörden von der Existenz und dem Treiben dieser Komitees keine Kenntnis hat. 
Ihre Organisation, die Namen ihrer Mitglieder sind ja allgemein bekannt.
 Obschon es der Regierung ein Leichtes wäre, sie zu unterdrücken, läßt man sie gewähren. 
Man muss daraus  schließen, dass trotz der, den Banden gegenüber bekundeten, größeren Strenge es doch der türkischen Regierung um ein energisches Vorgehen gegen das griechische Element vorläufig nicht zu tun ist und dass sie zur völigen Niederwerfung der Bulgaren noch immer des Beistandes der Griechen nicht entraten zu können glauben. 
Erst wenn dieser Zeitpunkt gekommen sein wird, wird sie vielleicht auch dem Treiben der Griechen gegenüber Ernst machen.” 


DIE PARTISANENKÄMPFE IN WEST- MAKEDONIEN

Im Bereich des Partisanenkampfes tauchten Anfang des Jahres 1906 verschiedene Probleme auf.
Die Initiative, die die Makedonische Kommission unter Führung der griechischen Regierung ergriff, sowie der Versuch ein spezielles Koordinationszentrum in Monastiri, nach dem  Vorbild  des Konsulats   in
Thessaloniki   zu   g ründen,   führte   zu Meinungsverschiedenheiten.

Einerseits wusste das Konsulat in Monastiri über die Bedürfnisse und Schwächen des Kampfes in seinem Gebiet genau Bescheid, andererseits bereitete das  Makedonischen  Komitee in  Athen  die  Partisanengruppen  vor,  ohne  die Hinweise des Konsulats zu beachten.

 In der Führung des Kampfes im Vilayet Monastiri hatte auch die griechische Regierung ein geheimes Mitspracherecht.

Das Konsulat in Monastiri sollte sich vom Beginn des Partisanenkampfes an nur auf die Durchführung von Plänen und Befehlen beschränken.
Als das Konsulat diesen Zustand ändern und die Führung des Kampfes verbessern wollte, stieß es auf den Widerstand des Komitees.
Die Mitglieder des Komitees aber auch die Politiker weigerten sich, die Verantwortung des Makedonischen Kampfes den Offizieren anzuvertrauen und dadurch ihre eigene Macht und Stellung aufzugeben.

Georgios Tsontos
Im Buch des griechischen Generalstabes wird dies stark kritisiert, da das Komitee mit dem Konsulat Monastiri wegen mangelndem technischen Kommunitionsaufbau keine unmittelbare und schnelle Verbindung hatte.
Daher Informationen über Bedürfnisse, Gefahren oder Ergebnisse einer Schlacht kamen viel zu später in Athen an.

Das Komitee konnte sich keinen objektiven Überblick verschaffen, was zu Ungehorsam der Führer der verschiedenen Partisanengruppen führte, die die Befehle des Konsulats missachteten und dem Komitee treu blieben.

Der Makedonische Kampf war im Vilayet Monastiri gespalten, lediglich Anführer Tsontos ergriff die Initiative und beschwerte sich in Athen.

Die Makedonische Freiheitskämpfer
Kotas, Ntalipis, Kyrou
Der starke Winter des Jahres  1905-6 hatte zusätzlich eine schlechte Wirkung auf den Kampf.

Anfang 1906 kehrten viele Führer, unter anderem
Ntalipis, Kyrou, Ntailakis und Tsondos nach Griechenland zurück.

Die Bevölkerung in Korestia verhielt sich zurückhaltend, als die Führer im Frühjahr wieder kamen, da sie in der Zwischenzeit unter Angriffen bulgarischen Tsetas gelitten und sich an türkische Truppen um Hilfe gewandt hatte.

Diese Zurückhaltung führte dazu, dass die Führer der Partisanengruppen in der Gegend von Korestia im Frühjahr 1906 ihre Aktionen nicht so erfolgreich führen und koordinieren konnten.
In der Umgebung von Monastiri, Morichovo und Florina waren Dorfschützer tätig, die die griechisch-orthodoxe Bevölkerung beschützten.
Da das Konsulat näher lag, konnte es unmittelbar helfen, so dass die Situation in dieser Gegend viel besser war.
Der Bulgarischer Komitatschi
Mitro Vlacho

Am 1. Januar 1906 erfuhr der Partisanenführer Vlachakis, dass die Tseta von Mitros Vlachos in Petroulaki (Ezerec) gesichtet worden war, woraufhin er sich entschied, das Dorf anzugreifen.
 Da  während  des  Angriffes  osmanische  Truppen,  kamen  zogen  sich  die griechischen Partisanen zurück.

 Um der Verfolgung zu entkommen flohen sie ins Gebirge Grammos und marschierten nach Kastanochoria, nachdem die Situation sich beruhigt hatte.
 Die schlechten Wetterbedingungen und die erforderlichen Ortswechsel ermüdeten die Männer und Vlachakis entschied sich, nach Athen zurückzukehren und Verstärkung für seine Gruppe mitzubringen.

Er kam nach Kastanochoria und teilte seine Gruppe, die aus ca. Männern bestand, in fünf Abteilungen ein, zu deren Anführer L. Petroulakis, E. Vlachos, E. Mpairaktaris, I. Christopoulos und L. Kokkinos ernannt wurden.
 Am 4. Mai erhielt er den Befehl Kastanofyto (Osnièani) anzugreifen und kreiste mit seinen Männern die Umgebung ein.

Am 7. Mai begann der Angriff, bei dem die Komitatschis eine vorteilhafte Position innehatten.

Die Situation verschlechterte sich jedoch als 750 Avci Tabur (osmanische Jäger) am Kampfort ankamen.
Es soll 24 Tote, unter denen sich auch Vlachakis und Petroulakis befanden, sowie 11 Verwundete auf griechischer Seite gegeben haben.
 Auf osmanischer Seite sollen sechs Offiziere und 138 Soldaten gefallen sein und 38 Männer verwundet worden sein. Nach dem Gefecht in Kastanofyto (Osnièani) übernahm L. Kokkinos die Führung der Gruppe und zog sich auf griechischen Boden zurück.

Eftimios Kaoudis 
Die Positionen der anderen Partisanen in West-Makedonien lassen sich wie folgt darstellen:

In Florina-Vitsi war eine kleine Gruppe unter Kaoudis tätig, in Monastiri und Peristeri die Gruppe unter Makris, Doxogiannis, Kouris, Manarolis und Pakovitis. Im Gebiet von Korestia gab es, außer in Antartiko (Želevo), in dem eine kleine Gruppe tätig war, keine Partisanen mehr.

In Korytsa befand sich  die Partisanengruppe unter Ntailakis, und in Morichovo waren kleinere Gruppen unter P. Fiotakis und A. Zois, E. Nikoloudes und G. Skalides anzutreffen.
Die zwei letzten widersetzten sich Befehlen und wurden ausgeschlossen.
Georgios Dikonimos-Makris
Zur Verstärkung traf die Partisanengruppe von Zacharias Papadas in West- Makedonien ein, die nun mit den Partisanen unter Kaoudis zusammenarbeiteten und die Umgebung von Vitsi, Florina und Peristeri (Ugurli) verteidigten.

Im April kam die Partisanengruppe unter Dikonimos-Makris zur Verstärkung.

Sie erhielten den Befehl Korestia anzugreifen. Auf dem Weg dahin bekamen sie die Information, dass in der Gegend von Trigono (Oštima), Prasino (Tyrnovo) und Sfika (Besvina) die bulgarische Èeta von Mitros Vlachos eintreffen würde. Sie beabsichtigten Mitros Vlachos anzugreifen, wurden jedoch von
türkischen Truppen eingekreist. Acht Partisanen fielen und 16 wurden verwundet, unter denen war auch Makris war.
Die Überlebenden zogen sich ins Kloster Ag. Triada zurück und teilten später ihr Aktionsfeld in West- Monastiri, Florina und Vitsi auf.
Mitte Mai 1906 überschritten weitere Partisanengruppen verdeckt unter der Führung von Georgios Volanis, Pavlos Gyparis die Grenzen nach Makedonien, um nach Korestia zu marschierten.

Die Kampfgruppen unter Georgios Kanellopoulos sollten die Partisanen unter Papadas unterstützen und die Gruppen unter Vasileios Pappas und Falireas Grigorios übernahmen die Verteidigung in der Umgebung von Grevena und Siatista (Saèišèa).

 Die letzteren verfolgten bis Juli 1906 erfolgreich die unter rumänischem Einfluss stehenden Vlachen.

Die Partisanengruppen unter Volanis, Gyparis und Kanelopoulos marschierten gemeinsam und kamen am 27/28 Mai in Krasochori (Lehovo) und Asprogeia (Srebreny) an. Ein Feuer, dass sie entzündet hatten, verriet den türkischen Truppen von Nymfaio (Neveska) und Amyntaio (Surovièevo) die Position der Partisanen.
 Die Truppen kreisten die Männer ein und griffen sie am 29. Mai an. Das Gefecht hinterließ 13 verwundete und 15 tote Partisanen.
Die Überlebenden flohen und marschierten nach Florina und Morichovo.


Tsontos und seine Partisanen.
 Tsontos und seine Männer überschritten am 16. Juni 1906 heimlich die Grenze und marschierten nach Korestia, mit der Aufgabe Komitadschis zu verfolgen.

Um in einem Gefecht, das am 1. Juli  gegen osmanische Truppen in Krasochori (Lehovo) und Pisoderi stattfand, zu bestehen, mussten sie sich in drei Gruppen aufteilen.

Eine der Gruppen wurde von Komitatschis gefangen genommen, eine weitere vereinigte sich unter der Führung von P. Kyrou später wieder mit der Gruppe von Tsontos.

In der Folge erwies sich der Aufenthalt in Korestia für griechische Partisanen sehr schwierig, da große Abteilungen osmanischer Truppen die Gegend durchsuchten.
Aus diesem Grund wurde am 25. September 1906 Tsontos nach Florina versetzt. Die Missionen der Partisanen unter Konstantinos Ngoutas waren erfolgreich.

Er und seine Männer kamen im August 1906 in Smilevo an, schlossen Smilevo ein, setzten viele Häuser in Brand und brachten viele Komitadschis um.
Falireas Gruppe verteidigte ebenso erfolgreich im Mai 1906 die Gegend von Grevena. Am 31. Juli übernahm er in Popoli die Führung und vereinigte alle Partisanengruppen unter seinem Kommando.

Bis Ende 1906 hielten die griechischen Kampfgruppen bedeutende Positionen in West Makedonien.

 In Ohrid (gr. Αχρίδα), Revna, Gopesi, Achladochori (Krušovo) konnte das Konsulat griechische Komitees gründen, obwohl dort früher exarchistische Christen dominiert hatten.

Gleichzeitig versprachen die Gründung neuer Schulen sowie das Einstellen von Lehrern und Priestern, die Erweiterung des griechischen Einflusses in den nördlichen Gebieten West-Makedoniens.
 In Morichovo gab es zu Anfang des Kampfes nur drei orthodoxe Dörfer, Ende des Jahres 1906 sollen mehr als 30 Dörfer zum Patriarchat zurückgekehrt sein.
In Peristeri und seinen südwestlichen Seite sollen nur drei Dörfer und zwar Boufi, Varesani und Christoforo nicht zum Patriarchat zurückgekehrt sein.

Dies war von großer Bedeutung, da dadurch die Verbindung nach Florina hergestellt und der Einfluss in der Umgebung von Monastiri und seinen nördlichen Gebieten verstärkt werden konnte.

Im Gebiet von Korestia und der Prespa verlief der Kampf nicht so erfolgreich, obwohl dort viele Gefechte stattfanden.
Die zahlenmäßige Übermacht der osmanischen Truppen behinderte - wie bereits erwähnt- die Aktionsmöglichkeit. In der Umgebung von Antartiko (Želevo) und Pisoderi dominierten die griechischen Partisanen.

Dimitriοs Ntalipis,
aus Antartiko Florina
 In Trigono (Oštima), Prasino (Tyrnovo), Roulia (Kota), Karyes (Orovnik), Oxia (Bukovik), Mikrolimni (Lanki) soll der griechische Einfluss sehr groß gewesen sein.

Die Situation verschlechterte sich, nach dem 19. November 1906, als die Partisanen unter der Führung von Pavlos Kyrou und Dimitris Ntalipis, die Bevölkerung der Dörfer Trigono (Oštima) und Antartiko (Želevo) fast vollständig tötete. 

Erzbischof
Germanos Karavangellis
In einem früheren Zeitraum, Ende August, hatten die osmanischen Behörden die Partisanen unter Papastavros Tsamis in der Gegend von Kalyves in einen Hinterhalt gelockt, was nach Angaben des griechischen Generalstabes, das Ergebnis der Zusammenarbeit der osmanischen Behörden mit den bulgarischen Komitees gewesen sein soll.

Positiv für die griechische Seite verliefen die Kämpfe in Korytsa, in Mpiglitsa, in Florina, in Vitsi, sowie in der Gegend von Kastoria,
 in der Erzbischof Karavangellis den Kampf koordinierte.

Dort sollen die griechischen Partisanen dominiert haben.


DER KAM PF IN ZENTRAL- UND OST- MAKEDONIEN

In Zentral- und Ost-Makedonien war der Makedonische Kampf erfolgreicher: Die griechischen Partisanen griffen viele Dörfer an, setzten Häuser, in denen Komitatschis oder exarchistische  Christen  lebten,  in  Brand  und  festnahmen,  terrorisierten  oder  töteten Verdächtige.

In der Umgebung von Naousa befand sich die stärkste  Partisanengruppe.

Von großer Bedeutung waren die Operationen, die am Giannitsa-See stattgefunden haben.

Konstantin Garefis und seine Freiheitskämpfer.
Das Konsulat von Thessaloniki befahl Garefis  Partisanengruppe die bulgarischen Tsetas von Louka und Karatasou, die in der Gegend von Almopia, Edessa und Morichovo aktiv waren, zu zerschlagen.

Die Partisanengruppe floh nach Morichovo, um der osmanischen Verfolgung zu entkommen.
Sie kehrte nach Almopia zurück und konnte die, für die Verpflegung der Komitatschis zuständigen Personen umbringen.

Am 6./7. August lockten sie die Tsetas von Loukas und Karatasos in Kalyvia Karafylleon in eine Falle und töteten 16 Komitatschis, unter denen sich auch die zwei Anführer befanden.
Im Gefecht wurde Garefis, der später an seinen Wunden starb, verletzt.

Die Führung der Gruppe übernahm Dimitrios Tsengkos, der nach Naousa marschierte und die Gegend bis Ende September 1906 erfolgreich verteidigte.

Die griechischen Partisanen verteidigten ebenso erfolgreich Edessa und Goumenissa (Gjumendže). Gevgeli und Doirani waren die Aktionsfelder der Partisanen unter  Georgios Karaiskakis, die Verteidigung von Langada und Chalkidiki verlief ebenso befriedigend.

In Serres koordinierte man den Kampf mit Erfolg und der Hafen von Kavala wurde für Waffenlieferungen benutzt.
Der Erzbischof von Drama,
Chrysostomos.

Im Unterkonsulat von Kavala arbeitete als Unterkonsul Nikolaos Mavroudis und als Konsulatssekretär Stylianos Mavromichalis
mit dem Metropoliten von Drama Chrysostomos zusammen und organisierten erfolgreich den Kampf in den Städten Kavala, Eleftheroupoli, Drama und Prosotsani.

In der zweite Hälfte 1906 fiel diese Zusammenarbeit jedoch den türkischen Behörden und den Vertretern der Großmächte in dieser Gegend auf was dazu führte, dass Mavroudis und Chrysostomos später ihre Posten verlassen mussten.

Die osmanischen Behörden stellten das griechische Unterkonsulat unter Bewachung und beobachteten jeden Schritt des Erzbischofs Chrysostomos.

Außerdem nutzten sie jede Information und jede Gelegenheit, um Mavroudis und Chrysostomos Schwierigkeiten zu machen.

Als Mavroudis im Juli 1906 in Begleitung von Chrysostomos eine Rundreise im Gebiet von Drama unternahm, empfingen sie die Bauern in Voutsinos Haus und besprachen dort die sozialen und privaten Angelegenheiten der Dorfbewohner.
Nach einer Weile erschien eine türkische Wache vor dem Hauseingang und verbot den Dorfeinwohnern das Haus zu betreten.

Die Situation verärgerte den Unterkonsul. Er besuchte am 28. Juli den Mutaserifis und beschwerte sich über das unangemessene Verhalten der osmanischen Behörden ihm gegenüber, als offiziellem Vertreter Griechenlands in der Region. Außerdem schrieb er am 28. Juli einen Brief an den griechischen Botschafter und bat ihn um Hilfe.

Er solle seinen Einfluss nutzten, um die Ablösung des Verwaltungsbeamten in Drama zu  erreichen.

Am  19.  August  1906  teilte  er  dem  Außenministerium  in  einem dringendenTelegram mit, dass der Archieratikos Epitropos von Drama, Themistoklis, von den osmanischen Behörden verhört werden sollte.

Die Behörden beschuldigte ihn der Gründung von Partisanengruppe Mavroudis befürchtete, dass die Behörden auch den Erzbischof Chrysostomos aus gleichem Anlass verhaften würde.

Mavroudis schickte am folgenden Tag ein weiteres Schreiben an die griechische Botschaft in Konstantinopel und teilte mit, dass Themistoklis in Konstantinopel verhört und verurteilt werden wolle.

 Mavroudis bat die Botschaft mit dem Patriarchat im Fall Themistoklis zusammenzuarbeiten und deutete gleichzeitig das Misstrauen des Erzbischofs gegenüber dem Patriarchat an. Mavroudis schrieb dies bezüglich:

“Ich bin mir sicher, dass sich das Patriarchat für das Erzbischoftum und den Aerchieratikos Epitropos einsetzten wird und habe darin eine andere Meinung als der Erzbischof.”

 In einem späteren Schreiben teilte Mavroudis dem Außenministerium mit, dass es bei Themistoklis Indizien für eine Zusammenarbeit mit Partisanen gäbe:

Er wäre unglücklicherweise bei einer Waffenlieferung an die Albanern präsent gewesen.

Nach diesen Vorfälle war klar, dass die osmanischen Behörden Mavroudis und Chrysostomos nicht wohlgesonnen waren.
Aus diesem Grund wurde Mavroudis nun sehr unsicher und bemühte sich seine Aktivität und die des Unterkonsulats vor den osmanischen Behörden und den Vertreter der Großmächten geheim zu halten.
 Als im September in Eleutheroupoli  und  Drama  zu  Ehren  des  ermordeten  Erzbischof  v on  Korytsa Trauergottesdienst stattfanden, verlangte er von der griechisch-orthodoxe Gemeinde in Kavala eine unauffällige und kleingehaltene Zeremonie.

Obwohl Mavroudis sich große Mühe gab die Aktivität des griechischen Unterkonsulats und seine Zusammenarbeit mit Chrysostomos so geheim und unauffällig wie möglich zu halten, soll der Erzbischofs in Drama “leichsinnig” gehandelt haben.
In einem Schreiben von Mavroudis, datiert vom 2. Oktober 1906, kritisierte er das Verhalten und die Aktivität von Chrysostomos hart.

 Das Patriarchat, so Mavroudis, beabsichtige die Ersetzung des Erzbischofes von Drama.

Chrysostomos solle in seinen Predigten die Bildung von bewaffneten Kampfgruppen gegen die Bulgaren gefordert haben. 
Außerdem äußere er sich gegen die osmanischen Behörden und die Vertreter der Großmächte negativ und hetzte die Gläubigen offen auf.

Chrysostomos soll auch schriftlich Äußerungen über seine Rolle bei der Organisation des Makedonischen Kampfes gemacht haben und ohne Vorsicht über seine Mitarbeiter gesprochen haben. Einer der davon Betroffenen war Mavroudis.

Damit verstärkte Chrysostomos den Verdacht der osmanischen Behörden über die Verwicklung des Unterkonsulat von Kavala in den Krieg und verschärfte an Überwachen der Konsulatmitarbeiter.

 Hinzu kam, dass Chrysostomos offen über die Angriffspläne der griechischen Partisanengruppen sprach. Indirekt ermutigte Mavroudis seinen Vorgesetzten im Außenministerium, die vom Patriarchat geplante Ersetzung des Erzbischofes nachdrücklich zu unterstützen.
 Der Patriarch, so Mavroudis, soll sehr kühl die Position des Erzbischofs bei der osmanischen Behörden verteidigt haben und den Erzbischof “nicht freundlich”, eher feindlich, behandelt haben.

Im Gespräche zwischen Chrysostomos und Mavroudis soll der Erzbischof die Meinung geäußert haben, dass der Patriarch ihm gegenüber aus “persönlichen Gründen” distanzierte und nicht weil er durch sein Handeln das Patriarchat, sich selbst und seine Mitarbeiter bloßstellte. Mavroudis teilte Chrysostomos Meinung nicht.

Mavroudis musste sich im Oktober 1906 mit einer weiteren schwierigen Situation auseinandersetzten.
In seinem Bericht von 23. Oktober schrieb er, dass vier Griechen aus dem “Süden” Informationen über die Makedonischen Komitees in Athen und ihren Spenden ausgeplaudert hätten.

Sie sprächen über Personen und Aktivitäten und verrieten die griechischen Plänen. Es scheint, dass Mavroudis in Panik geriet:
Er sorgte dafür, dass alle vier ausgewiesen wurden und bat das Außenministerium die notwendige Maßnahmen zu ergreifen, so dass alle vier nie wieder einen Pass für Makedonien bekommen würden.

 Dies führte später, wie im weiteren Verlauf der Arbeit erläutert wird, zu der Ablösung des Unterkonsuls Nikolaos Mavroudis sowie des Erzbischofs von Drama, Chrysostomos, zwei Männer die in der Region hohe Dienste bezüglich des Makedonischen Kampfes geleistet hatten.
Die Makedonische Freiheitskämpfer Agras und Nikiforos
in  Sumpfgebiet des 
Giannitsa-Sees .

Die wichtigsten Kämpfe in Zentral- und Ost-Makedonien
 fanden im Sumpfgebiet des Giannitsa-Sees statt.

 Im Dezember 1905 griffen die griechischen Partisanengruppe unter der Führung von Stavros Rigas das Dorf Archontiko (Alar) an. 
Anfang Februar 1906 ernannte man Michail Anagnostakos zum Unterführer.

 Nach einer  Verstärkung erreichte die Anzahl der Partisanen 55 Männer, die in zwei Hütten lebten.
In der Hütte in Paralimni (Èekri) lebten die Partisanen unter der Führung von Rigas und in der Hütte von Kampochori (Trihovišèa), unter Anagnostakos. In der Nacht patrouillierten sie in den Dörfern, die am Ufer lagen und am Tag bewegten sie sich auf dem See, um neue bulgarische Hütten zu entdecken.

Die bulgarischen Komitatschis hatten sechs Hütten in der Nähe des Dorfes Zervochori.

Der Führer der bulgarischen Partisanengruppe war Natsalnik Apostol. 
Die Partisanen wechselten oft ihre Positionen, um einem Angriff des Gegners zuvor zu kommen. Am 10. Mai verließ Rigas den See und kehrte nach Griechenland zurück. Seine Stelle übernahm am 26. Juni 1906 Georgios Makropoulos.

Zwischen ihm und seinen untergeordneten Führern gab es Meinungsverschiedenheiten, weshalb das Konsulat in Thessaloniki Makropoulos beauftragte das östliche Ufer des Sees zu verteidigen und Anagnostakos das westliche.

Zwischen Krya Vrysi (Plašnièevo) und Vrasti (Prisni) entdeckten die griechischen Partisanen zwei leere bulgarische Hütten und setzten sie in Brand. Eine der wichtigsten Missionen, die die Partisanen unternahmen, war der Angriff auf das Dorfes Mikrogouzi und die Tötung der rumänischen Agenten.

Am 11. Juni entdeckten die Partisanengruppen unter Anagnostakos und Papatzaneteas eine neue bulgarische Schutzpunkte bei Ali-Bey Lakka und griffen sie an.

 Eine Besetzung der Hütte war unmöglich, sie schafften es jedoch sechs der darin befindenden Komitatschis umzubringen. Anfang Juli 1906 kehrte Anagnostakos nach Griechenland zurück, Makropoulos und der Unterführer Papatzaneteas übernahmen die Verantwortung für den Kampf. Als Papatzaneteas an Malaria erkrankte und nach Thessaloniki ging, um die Krankheit auszukurieren, nahm er mit dem Konsulat Kontakt auf und  berichtete  über  die  Meinungsverschiedenheiten  zwischen  ihm  und  Makropoulos.

Während seines Aufenthaltes auf dem Giannitsa-See hatte er am südwestlichen Ufer bulgarische Hütten entdeckt, die in der Gegend von Zervochori lagen. Von dort aus griffen die Komitatschis Almopia, Edessa und Leivadion an, sowie weitere Dörfer, die nah am Ufer des Sees lagen.

Er konnte sich zu dieser Zeit mit Makropoulos nicht über die Verwaltung und Durchführung der Missionen einigen. In seinem Konzept legte er dem Konsul dar, dass der Bau griechischer Hütten in der Nähe der bulgarischen, die bulgarischen Aktivitäten verhindern oder stören könnte. Der Konsul genehmigte sein Konzept, und er baute nach seiner Rückkehr zwei Hütten in der Gegend von Zervochori.

Die Meinungsverschiedenheit mit Makropoulos und den anderen Unterführern verhinderten jedoch einen koordinierten Kampf.
Das Konsulat, Verstärkung zu schicken Makropoulos abzulösen, um den See unter griechische Kontrolle zu bringen.
Aufgrund dieses Planes sollten die Partisanengruppen aus Griechenland dort ihre erste Unterkunft finden, am See sollten sie ein Waffenlager anlegen und das Gebiet zur Ausbildung weiterer Partisanen nutzen. Zusätzlich beabsichtigte das Konsulat in Thessaloniki das Führungszentrum von Naousa an den See zu verlegen, da die Osmanen die Aktivitäten in Naousa ständig störten.

Außerdem befand sich der Giannitsa-See aufgrund seiner Nähe zu Bucht von Thessaloniki, dem Ausschifungsort der griechischen Partisanengruppen, an idealer Position. Auch hinderte der sumpfige See die Osmanen an der Verfolgung der Partisanen.

Dieser Plan sollte durch eine weitere Verstärkung der Partisanen in Makedonien verwirklicht werden. In der Zwischenzeit verlegte das Konsulat das Kampfzentrum von Naousa auf den Giannitsa-See, wo im September 1906 drei neue Partisanengruppen ankamen.

 Die erste Gruppe stand unter der Führung von Tellos Agapinos, der N. Rokas, den Vorsitzenden des Kampfzentrums von Naousa ersetzte, die zweite unter der Führung von Konstantinos Sarros und die dritte unter Ioannis Demestichas. Konstantinos Sarros und sein Unterführer Georgios Tompras übernahmen die Führung des Kampfes und waren zuständig für die Organisation aller Partisanengruppen. Eine weitere Aufgabe bestand darin, mit Demestichas' Hilfe ein Krankenhaus, Bildungszentren, Waffenlager und Unterkünfte zu bauen. Die griechischen Partisanen versuchten die Komitatschis durch Angriffe auf das Dorf
Zervochori  zu provozieren  und  sie vom  See  zu  vertreiben.

Die  Komitatschis  jedoch verhielten sich zurückhaltend.
 Die griechischen Partisanen griffen am 14. November die bulgarische Hütte in Kounga an, und obwohl sie großen Schaden verursachten, gelang es ihnen nicht, die Hütte zu besetzen.
Eine weiterer Angriff auf eine zweite Hütte, die in der Nähe lag, misslang ebenso, nachdem osmanische Truppen erschienen waren.

DIE GRIECHISCHE VOLKGRUPPE WIRD IN BULGARIEN  VERFOLGT

Makedonien und Ost Rumelien (1875)

Der Erfolg der griechischen Partisanengruppen in Makedonien verursachte zuerst in Bulgarien, später in Ost Rumelien Repressalien gegen die griechisch-orthodoxe Bevölkerung.

Anlass war der Tod des Metropoliten von Varna Polykarpos am 2. Februar 1906 und seine Ersetzung durch Neofytos.

 Am 3. Juni 1906 verhinderte die bulgarische Bevölkerung die Ankunft des Metropoliten und griff griechische Geschäfte und griechisch-orthodoxe Christen an.

 Kurz danach am 19. Juni wurden die griechisch-orthodoxen Christen aus Philippoupolis verfolgt und vertrieben.

Die bulgarische Presse in Philippoupolis stellte den Vertreter des Erzbistums als Unterstützter von Partisanengruppen dar und behauptete, dass in der Stadt aus den griechischen Gemeindevorstehern ein griechisches Komitee entstehe, das für die griechische Sache arbeite.

 Am 16. Juli folgte eine antigriechische Demonstration, in der das Leiden der bulgarischen Volksgruppen in Makedonien unter den griechischen Partisanen aufgezeigt werden sollte. Das bulgarische Volk demonstrierte gegen die griechisch- orthodoxen Christen mit bulgarischer Staatsangehörigkeit, die griechische Regierung und das Patriarchat wegen ihrer Unterstützung für die griechischen Partisanen.
Von Regierung und Presse aufgehetzte Bulgaren griffen das griechische Erzbistum und die Kirchen von Ag. Marina, Ag. Charalampos, Ag. Konstantinos und Ag. Dimitrios an und plünderten zerstörten Schulen und andere griechische Gemeindestiftungen.

Die antigriechische Stimmung verbreitete sich in Pyrgos, Efstathochori, Stenimachos, Peristera, Vodena, Kouklaina, Tatar-Pazartzik, Mesimvria und in den griechischen Dörfern Mikros Aimos, Sozopolis und Angchialos. Am 15. September 1906 setzte die bulgarische Regierung  das  Gesetz  zur  “öffentlichen  Bildung”  von  1891  in  Kraft.

Dies  sah  die Abschaffung der griechischen Bildung und die Ersetzung der griechischen durch bulgarische Lehrer in allen griechischen Schulen vor.

Ein exarchischer Metropolit ersetzte am 1. Oktober 1906 in Philippoupolis den griechisch-orthodoxen Metropoliten.

Dasselbe geschah auch in weiteren griechisch-orthodoxen Metropolien.

Dadurch verlor die griechisch-orthodoxe Bevölkerung in Ost Rumelien ihre Schulen, sowie auch die meisten ihrer Kirchen. 

Nach Angaben des griechischen Generalstabes sollen 37.000 Flüchtlinge von Ost Rumelien nach  Thessalien ausgewandert sein.

Die zurückgebliebene griechisch-orthodoxe Volksgruppe wurde verpflichtet ihre Kinder in die bulgarischen Schulen zu schicken

Die Eltern, die sich weigerten, mussten noch am selben Tag einen Strafe zahlen. Proteste bei der bulgarischen Regierung und den Großmächten blieben erfolglos. 

Nach der Verhaftung und Ausweisung des Genikos Archieratikos Epitropos von Philippoupolis, 
wurde der gesamte griechische Klerus ausgewiesen


DIE BEDEUTUNG  DES MAKEDONISCHEN KAMPFES FÜR DIE GROßMÄCHTE

Die Großmächte waren durch die verbreiteten und unkontrollierbaren Partisanenkämpfe in Makedonien beunruhigt.

Der bulgarische Kampf wurde im Jahr 1906 im Vergleich zum griechischen nicht so heftig geführt. 

Die meisten Komitatschi-Anführer befanden sich den Winter über in Bulgarien oder verhielten sich passiv. 

Bis zum Frühling führten Mitros Vlachos in West Makedonien, Loukas, Karatasos und Apostop in der Gegend von Edessa und Giannitsa, Sandaski in der Gegend von Serres und Dajev in der Gegend von Drama den bulgarischen Kampf.

 Erst im Frühling begannen Velkov, Traikov und Riste ihre Aktivität in Morichovo.

 Die Partisanengruppe unter Kole kämpfte in der Gegend von Kastoria bis zu ihrer Niederlage im November 1906.
Aber auch in der Zeit, in der die bulgarische Aktivität ihren Höhepunkt erreichte, gab es nie mehr als 150 bulgarische Kämpfer im Vilayet Monastiri.

Nach Angaben von Dakin Douglas soll die Anzahl der bulgarischen Partisanengruppen stark abgenommen haben, da diese einerseits vom türkischen Militär ständig verfolgt und andererseits heftig von den griechischen Partisanengruppen angegriffen wurden.

Weitere Ursachen des bulgarischen Misserfolges, die vom griechischen Generalstab und von Dakin Douglas nicht erwähnt werden, findet man in den österreichisch-ungarischen Konsulatsberichte.

 Schon am 25. Januar 1906 teilte der Konsulatmitarbeiter aus Monastiri seiner Regierung mit, dass dem bulgarische Komitee in Vergleich zum griechischen bedeutende Geldmittel fehlen und dadurch sein Einfluss auf die Gegend abnehmen würde:

Bulgarischerseits verfehlt man sich nicht, dass in der südlichen Hälfte des Vilayets der bulgarische Einfluss durch die griechische Aktion gänzlich aufgehoben wird, doch hat diese Erkenntnis bloß die Zuname der Erregung unter der Bulgaren zur Folge, da es an den erforderlichen, insbesondere Geldmitteln gebricht, eine Gegenreaktion  zu unterhalten. 
 Dafür,  dass  dem bulgarischen  Komitee minder bedeutende Geldmittel als dem griechischen Unternehmen zur Verfügung stehen, sprechen mehrere Momente.”

Im März sah es für das bulgarische Komitee und die bulgarische Aktivität nicht besser aus.
Dieses Mal berichtete Civil Agent Oppenheimer aus Thessaloniki:

“Seit meinem Situationsbericht [...] 
 erscheint die von dem makedonischen Bandenwesen beeinflusste Lage durch eine immer mehr zu Tage tretende pekuniäre Schwäche des bulgarischen Elementes gegenzeichnet.

 Der Mangel an Geldmitteln behindert die bulgarischen  Banden in ihrer  Bewegungs- und Aktionsfreiheit und bringt sie dadurch in eine inferiore Lage sowohl im Norden des Vilayets Kossovo gegenüber den serbischen, als auch im Vilayet Monastiri gegenüber den griechischen
Banden. 
Andererseits stoßen die Bestrebungen des Komitees, durch  energische Eintreibung von Geld-Kontributionen dieser Schwäche abzuhelfen, auf Widerstand der zu den Kontributionen aufgeforderten und besonders in Salonik verliert die bulgarische  Sache selbst  unter  den  näheren  Stammesgenossen immer mehr an Sympathie [...]”.

Am 2. Mai und am 16. Juni teilte er seinem Außenministerium mit, dass sowohl die bulgarischen als auch die serbischen Komitees durch innere Spaltungen geschwächt worden waren.

 Über die “Schwäche” der bulgarische Aktivität berichtete er am 15. November 1906 weiter.

Er begründet diese durch die Auflösung der verchovistischen Partei, die keine Partisanengruppen mehr für den Kampf Makedoniens zur Verfügung stellen konnte. Den Kampf führten nur die Partisanengruppen der Innere Organisation:

“Dieser Umstand dürfte die Veranlassung der Verständigung gewesen sein, welche bulgarischerseits sowohl von der verchovistischen Partei als auch von der “Innere Organisation”  gesucht wurde und mit der Auflösung der verhovistischen Partei endete, die, wie dies nun in die “Innere Organisation” aufgegangen ist.
 Tatsächlich verlautet auch seit geraumer Zeit nichts mehr über die verchovistischen Banden, sondern hört man ausschließlich von denen der “Inneren Organisation”[...]”

Die hohe Anzahl von griechischen Partisanengruppen in Makedonien brachte die griechische Regierung in Schwierigkeiten. 
Andauernd reichten die Mächte Noten ein, in denen sie sich bei der griechischen Regierung wegen der Unterstützung und Ermutigung der Partisanenaktivitäten in Makedonien beschwerten.

Der griechische Außenminister Alexandros Skouzes versuchte, die Großmächte zu beruhigen und versicherte, dass die griechische Regierung an der Gründung und Ausbildung von Partisanengruppen nicht beteiligt sei.

 Er bestand darauf, dass die Aktivitäten des griechischen Makedonischen Komitees geheim wären und alle Bemühungen, sie unter Kontrolle zu bringen, gescheitert wären.
In diesem Zusammenhang äußerte der österreichisch-ungarische Konsulatmitarbeiter in Athen am 5. März 1906 sein Bedenken über die wirklichen Bemühungen der griechischen Regierung Kampfvorbereitungen in Makedonien zu verhindern:

“Bei unserer letzten diesbezüglichen Unterhaltung wusste mir nun Herr Skouzes alle möglichen Umstände geltend zu machen, die die Aktion der griechischen Behörden in diesem Betreff lähmten. [...] 
 Es soll ja nicht geleugnet werden, dass sich einem wirksamen Eingreifen der griechischen Regierung mannigfache Schwierigkeiten entgegenstellen, die eben sowohl in den schlauen Praktiken der zu überwachenden Individuen als in der überaus  zerrissenen Küstengliederung und der gebirgigen Landsgrenze genügende Erklärung finden. 
Auch mein türkischer Kollege [...] verschließt sich keineswegs der Erkenntnis dieser Sache. Indes sieht man auch kaum den Versuch, um etwas vorzukehren, diesen Schwierigkeiten entgegenzuwirken. Wenn eine Überwachung nicht leicht ist, so ist wenigstens der Versuch einer solchen doch nicht unmöglich.”1


In  einem  streng  vertraulichen  Bericht  teilte  der  österreichisch-ungarische Konsulatmitarbeiter die Äußerungen des griechischen Königs bezüglich der Partisanenaktivitäten seinem Außenministerium mit:

“Was die greco-mazedonischen Banden selbst angetan, so erwähnte Seine Majestät neuerdings, wie froh Er persönlich sei, wenn es dem Einflüsse der Mächte gelänge, deren Aktivität zu reduzieren.

 Er glaube, dass dies tatsächlich gelingen werde, da Theotokis darauf hingewirkt habe, dass den beteiligten Komitees keine Spenden mehr zufließen. [...]  

Trotzdem müsse Er daran  festhalten, dass die jetzige Grenze von griechischer Seite nicht wirksam zu kontrolieren sei, da alle dominierenden Höhen sich in türkischen Händen befinden. 
Er meine daher, dass es nur möglich sein werde, die Grenzübertritte ernstlich einzuschränken, wenn die türkischen Grenztruppen in dieser Richtung die nötige Aufmerksamkeit entwickeln.”

Skouzes begründete die Existenz griechischer Partisanengruppen in Makedonien mit den Aktivitäten der bulgarischen Partisanengruppen. 

Die Aktivität der bulgarischen Komitatschis
 gegen die griechisch-orthodoxe Bevölkerung
 sei seit Jahren 
die Ursache für den Makedonischen Kampf,
 die griechischen Partisanen versuchten dabei,
 nur die Bevölkerung unter ihren Schutz zu nehmen.

 Die Auflösung und der Rückzug der bulgarischen Komitatschis würde gleichzeitig zum Rückzug der griechischen Partisanengruppen von Makedonien führen.

Die offizielle Stellungnahme Griechenlands bezüglich dem griechisch- bulgarischen Partisanenkrieg wird in einem österreichisch-ungarischen Bericht dargestellt, in dem die Meinung des griechischen Königs wiedergeben wird:

“Seine Majestät fügte bei, dass Euer Exzellenz somit auf Aufhören griechischer Bandentätigkeiten rechnen können; doch müsste es den Mächten gelingen, auch bulgarische Freischärler in Makedonien zur Ruhe zu bringen, da er im gegenteiligen Falle es nicht würde verhindern können, dass auch die mazedonischen Griechen ihre Selbstverteidigung wieder aufnehmen.”

Man überzeugte die Großmächte jedoch nicht. 
Am 3. Juli richteten sie eine gemeinsame Note an Griechenland, in der die griechische Regierung aufgefordert wurde die Unterstützung der Partisanen sowie die Waffenlieferungen unverzüglich einzustellen.

Die Antwort der griechischen Regierung, in der sie versprach, sich zu bemühen, kam 15 Tagen später.
 Um ihren guten Willen zu demostrieren kündigte sie die Ablösung von Gendarmerie-Offizieren in Grenzgebieten von Larisa, Volos, Trikala und Kalampaka, da diese in Verdacht standen, die Partisanen zu unterstützten.

Gleichzeitig wies sie daraufhin, dass der Frieden in Makedonien von Bulgarien abhängig wäre und legte eine Liste von   Verbrechen der bulgarischen Komitatschis aus dem Zeitraum vom 1. Januar bis zum 30. April 1906 vor.

Die griechische Regierung war jedoch nicht bereit, den Kampf in Makedonien tatsächlich aufzugeben, was verstärkten Druck auf die griechische Regierung von der bulgarisch- freundlichen, britischen Seite, nach sich zog. Daraufhin reichte der griechische Botschafter in London am 3. Oktober eine Note beim Foreign Office ein, in der die griechische Regierung Großbritannien auf die bulgarischen Repressalien gegen die griechisch-orthodoxe Bevölkerung in Ost-Rumelien und Bulgarien aufmerksam machte.

 Die Regierung erinnerte Großbritannien in ihrer Note daran, dass Bulgarien seit 1897 für die Unruhen in Makedonien verantwortlich war, und wies auch darauf hin, dass mehr als 800 Anhänger des Patriarchats im Zeitraum von 1899 bis 1905 in den Vilayets Monastiri und Thessaloniki umgebracht worden seien. 

Am 6. November antwortete Großbritannien auf die griechische Note, in dem es die griechische Regierung der Untätigkeit und der unehrlichen Bemühungen, den Partisanenkampf in Makedonien zu verhindern, beschuldigte.

Die Verantwortung für die Unruhen in Makedonien sah Großbritannien bei den griechischen Metropoliten in Makedonien, insbesondere bei dem Metropolit von Drama Chrysostomos

Großbritannien machte klar, dass Griechenland durch diese Politik seinen Ansprüchen auf andere Territorien schaden würde, womit die kretische Frage und die Vereinigung Kretas mit Griechenland gemeint war.

Die griechische Regierung sah sich isoliert und entschied, sich für alle Fälle kampfbereit zu sein.
Aus diesem Grund verbesserte sie ihre Ausrüstung durch Bestellungen von Militärmaterial im Ausland und versuchte die Streitkräfte zu reorganisieren.

Hier sei ein kleiner Exkurs erlaubt.

Die kretische Frage war - wie schon erwähnt - gleichermassen aktuell.

Die griechische Regierung nahm die britische Drohung nicht ernst, da auf Kreta keine slawische Gefahr bestand. 
Die kretische Frage entwickelte sich positiv für die griechische Seite.
 Venizelos opponierte seit 1901 gegen Prinz Georg und plante und organisierte in Zusammenarbeit mit K. Foumis und K. Manou und 600 Kretern am 10. März1905 einen Aufstand. Sie forderten die Vereinigung mit Griechenland. Diese Forderung wurde vom kretischen Parlament am 7. April 1905 mehrheitlich bestätigt.
Die Großmächte setzten sich jedoch durch und lehnten die Anerkennung eines politischen Systems nach dem Vorbild von Ost-Rumelien ab.

Prinz Georg trat, enttäuscht von der Haltung der Großmächte, zurück und verließ Kreta im Juli 1906.

Seine Stelle übernahm am 16. September 1906 Ypatos Armostis Alexandros Zaimis.

Die Bevölkerung verkündigte die Vereinigung und lebte mit den militärischen Kräften der Insel friedlich zusammen, obwohl Griechenland die Vereinigung nicht offiziell ablehnte, wie es der Wunsch der Osmanischen Regierung war, sieaber auch nicht bestätigte. Im Wesentlichen vereinigte Kreta sich mit Griechenland, obwohl dies von der Großmächten nicht diplomatisch anerkannt wurde.

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