Παρασκευή 18 Μαρτίου 2016

Mazedonier im griechischen Königreich in der Mitte des 19. Jahrhunderts

Polyzoidis, Anastasios(1802-1873)
(Πολυζωΐδης, Αναστάσιος
aus Melenikon/Makedonien
 (heute Melnik in Bulgarien).
                                                   Konstantin Soter Kotsowilis,
 Magister Artium,
Historiker
 
Die griechischen Studenten in München
unter König Ludwig I. von Bayern
(von 1826 bis 1844)
Werdegang und späteres Wirken beim Wiederaufbau Griechenlands.




Dieser bedeutende Jurist, Richter, Journalist,Politiker und Gelehrte wurde am (20. Februar) 4. März 1802 als einziges Kind des aus Thrazien vertriebenen und in Serres ansässigen Anastasios Polyzois geboren. 

Nach Abschluß des Σχολαρχείον in Melenikon erweiterte er in Serres seine Bildung bei dem berühmten Philosophen Minas Minoidis (Μηνάς Μηνωΐδης, 1790—1860)

Anstatt jedoch die Verwaltung des großen Vermögens, das sein Vater (gest. 1817) und sein Onkel, der Metropolit Leontios I. von Melenikon (1769—1796), hinterlassen hatten, zu übernehmen, zog er es vor, höhere Studien in Europa zu betreiben. 

Im Alter von 16 Jahren studierte er in Wien.

In dieser Zeit verlor er seinen Vater. 

Anschließend ging er nach Göttingen (30. Sept. 1819 Matr.-Nummer 14/27244 med.), wo er vier Semester lang blieb. 

Seine dortigen Studienkollegen waren:
G. Glarakis aus Chios (6. Nov. 1817 Matr.-Nr. 280/26446 naturw.),
K. Asopios aus Jannina (10. Sept. 1818 Matr.-Nr. 1/26795 philol.), 
I. Papadopoulos aus Makrinitsa (23. Apr. 1819 Matr.-Nr. 24/26997 philos.),
K. Liverios (23. Apr. 1819 Matr.-Nr. 25/26998 philos.), 
G. Psyllas (23. Apr. 1819 Matr.-Nr. 26/26999 philos.), 
G. Leporidis (23. Apr. 1819 Matr.-Nr. 27/27000 philos.), 
G. Mavros aus Samos (30. Sept. 1819 Matr.-Nr. 13/27243 med.), 
Petros Piniatelis aus Chios (30. Sept. 1819 Matr.-Nr. 15/27145 med.), 
Stef. Vlastos aus Chios (30. Sept. 1819 Matr.-Nr. 16/27246 phil.), 
G. Ioannidis aus Smyrna (30. Sept. 1819 Matr.-Nr. 17/27247 philol.), 
Theoklitos Pharmakidis aus Thessalien (8. Okt. 1819 Matr.-Nr. 30/27260 theol. u. philos.), 
Dem. Apostolidis aus Kreta (8. Okt. 1819 Matr.-Nr. 31/27261 med.), 
Theod. Manoussis aus Siatista/Makedonien (29. April 1820 Matr.-Nr. 334/27920 philos.) und 
Petros Vlastos aus Chios (15. Sept. 1820 Matr.-Nr. 12/28002 philos.). 

Im Jahre 1821 ging er nach Berlin, wo er den Rest seiner Studienzeit zusammen mit Psyllas u. Mavros verbringen sollte. Nach Bekanntwerden des am (25.3.) 6. April 1821 ausgebrochenen Befreiungskampfes brach er am (3.) 15. April 1821 in Richtung Heimat auf. 

Die Reise führte ihn über Leipzig, wo sich eine Gruppe von 11 Studenten aus Göttingen zusammengefunden hatte, deren Zahl sich schließlich auf 15 Studenten erhöhte. 
An ihrer Spitze kam er über Dresden, Prag (11./23. April 1821) u. Wien nach Kronstadt. 
Nach dem Mißerfolg (7. Juni 1821) „der Heiligen Schar“ (Ιερός Λόχος) von etwa 300 jungen Männern unter Fürst Alexander Ypsilantis bei Dràgâçani/Walachei mußte Polyzoidis jedoch am 1. 8. 1821 von Kronstadt nach Wien zurückkehren; 

von dort fuhr er zusammen mit deutschen Philhellenen über Triest per Schiff nach Dragamesto bei Messolonghi und schloß sich den Verteidigern der belagerten Stadt an. 

Polyzoidis stand auch mit dem Politiker Alexander Mavrokordatos in Verbindung, dessen Politik er unterstützte. 

Als sein Sekretär nahm er 1822 an der ersten Nationalversammlung in Neu-Epidaurus ,,Πιάδα“ (20. Dez. 1821 bis 15. Jan. 1822) teil.

 Er wirkte maßgeblich bei der Formulierung der vorläufigen Verfassung (Προσωρινόν Πολίτευμα) vom 1. Januar 1822 mit. 

Er selbst hat den Text der Präambel dieser Verfassung (15. Januar 1822) entworfen, in der er die griechische Erhebung gegen die Türkenherrschaft rechtfertigt und Ziele und Charakter der Revolution erläutert. 

Im April 1823 begleitete er die aus den drei Mitgliedern I. Orlandos, I. Zaimis und A. Louriotis bestehende Kommission zur schließlich erfolgreichen Erarbeitung der 3. Londoner Staatsanleihe (1823 und 1824) „für die Unterstützung des Befreiungskampfes“ nach England. 

Das Geld sollte der Rekrutierung von 3.000 Söldnern auf der Insel Malta dienen. 

Nach seiner Rückkehr wurde ihm dafür der Ehrentitel eines Πολίτης Δυτικής Ελλάδος zuerkannt.

Am (15.) 27. April 1823 wurde er 
Generalsekretär bzw. Staatskanzler und 
Präsident des Ministerrates und
 am (4.) 16. März 1826 
Mitglied της Διευθυντικής Επιτροπής δια το Αιγαίο Πέλαγος 
zur Bekämpfung der Piraterie und
 zur Durchführung von Sammlungen auf den Ägäischen Inseln. 

Bei der zweiten Belagerung von Messolonghi im April 1826 leitete er eine Abteilung der dortigen Verwaltung.
Im Februar 1827 wurde er bei einer Versammlung der Vertriebenen aus Thessalien und Makedonien als Volksdeputierter in die dritte Nationalversammlung von Trizina (19. März bis 5. Mai 1827) gewählt. 

Am (30. März) 11. April 1827 wurde er bei der Erweiterung der bisher 12köpfigen auf eine 18köpfige Verfassungskommission deren Mitglied. 

Bei der Wahl des Grafen Ioannis Kapodistrias zum regierenden Präsidenten Griechenlands zählte Polyzoidis zu den Unterzeichnern dessen offizieller Berufung in das Regierungsamt. 

Doch nach der Seeschlacht von Navarino am (8.) 20. Oktober 1827, die im Westen großes Aufsehen erregte und weithin als triumphaler Sieg und entscheidender Beitrag der Philhellenen zur Rettung Griechenlands angesehen wurde, 

zugleich aber — und offenkundig in Überschätzung des Seesieges — einen tiefen Einschnitt in der Geschichte des aktiven Philhellenismus außerhalb Bayerns darstellte (vgl. Quack-Eustathiades, S. 139 mit Anm. 35 zu Irmscher Joh., Der Philhellenismus in Preußen als Forschungsanliegen, Berlin 1966, S. 41; Seidl 76ff., 82f.), 
hielt er die Krise des Vaterlands für überwunden und begab sich, 

weil er sich nun für entbehrlich hielt, im Alter von 25 Jahren im Okt. 1827 mit zwei Empfehlungsschreiben, 
Der Philhellene
Karl Wilhelm von Heideck
(1788-1861)

des Kommandanten von Nauplion, Karl Wilhelm Freiherr von Heideck, datiert v. (18.) 30. Mai 1827, 
und des berühmten Gelehrten und Archimandriten von Syros Anthimos Gazis (24. Mai, 5. Juni 1827),  
an Prof. Fr. Thiersch und an die Bayer. Akademie der Wissenschaften zur Erweiterung seines philosoph. und medizin. Wissens über Pisa (zu Ignatios) und Paris (zu Eynard) nach München. 

Das erste hatte ihm der Kommandant von Nauplion, von Heideck, am 18. Mai 1827 ausgestellt, das zweite der berühmte Gelehrte und Archimandrit von Syros, Anthimos Gazis, am (24. Mai) 5. Juni 1827. 

Bayerns unbeirrbare Haltung und Hilfe machten angesichts der nach Navarino allgemein nachlassenden Aktivitäten zugunsten Griechenlands — was die Türken wieder Hoffnung schöpfen ließ und schließlich die russische Intervention vom (14.) 26. April 1828 zur Folge hatte —, aufgrund der angestrebten Kronprätendentschaft der Wittelsbacher gerade in dieser kritischen Phase des griechischen Befreiungskampfs einen besonders nachhaltigen Eindruck auf die Griechen. 

Eintragungen im Münchener Polizei-Kartenregister von griechischen Studenten.
Auf diese Weise wurde Bayern verstärkt zum Anziehungspunkt für die bildungsbeflissene griechische Intelligenz.


 Am 19. November 1827 immatrikulierte sich  Polyzoidis an der
 Ludwig Maximilians Universität München (Matr.-Nr. 402). 

Eintragung im originalen Matrikelbuch der L.M.U. München.

Im Juli 1830 führten ihn der Tod seiner Mutter
und die Enteignung der Familiengüter in Melenikon durch die türkische Regierung — wegen seiner aktiven Beteiligung an der Revolution — über Paris zurück nach Griechenland.

 Er stellte sich auf seiten der Verfassungsanhänger energisch und entschieden gegen die zentralistische und straffe Politik des Präsidenten Ioannis Kapodistrias, der ihm anfangs die Leitung des örtlichen Gerichts der Inseln Syros und Mykonos — fern der Hauptstadt Nauplion — angeboten hatte, ihn dann aber, im Dezember 1830, gezielt daran hinderte, seine „politische und philologische“ Zeitung am 1. Januar 1831 in Nauplion herauszugeben, und die 608 bereits einseitig bedruckten Exemplare der ersten Ausgabe beschlagnahmen ließ. Polyzoidis gelang es dann aber doch auf der Insel Hydra, dem Sitz der Opposition, am (11.) 23. März 1831 die betont „despotenfeindliche“ Zeitung Απόλλων mit dem beißenden Untertitel Εφημερίς Αντιδεσποτική και Αντικαποδιστριακή, später auch mit der zielbewußten Überschrift Εθνική Συνέλευσις / Σύνταγμα, herauszugeben.
 
Die Ermordung von Kapodistria.

 Er war und blieb ein unerbittlicher Gegner von Kapodistrias. 

Die ständige Polemik seiner Zeitung verschärfte die Spannungen; diese erreichten infolge der langen Untersuchungshaft des Staatsrats Πετρόμπεης Mavromichalis
 (1765—1848, seit 1816 Ηγεμών της Μάνης, 1823 Präsident der Zweiten Nationalversammlung in Astros)
wegen der Revolte auf der Mani ihren Höhepunkt und wurden durch die Ermordung von Kapodistrias am (27. Sept.) 9. Okt. 1831 beendet. 

In der letzten Ausgabe (Nr. 67) des Απόλλων am (7.) 19. Oktober 1831 schrieb Polyzoidis: 

„Wir hören auf, denn wir haben unser Ziel erreicht. 
Der Tyrann ist nicht mehr.

Kurz danach wurde er in die 1832 ihre Arbeit wiederaufnehmende Vierte Nationalversammlung in Pronia bei Nauplion berufen und fungierte auch als deren Sekretär (v. 15. Juli bis 20. August 1832): bei ihrer gewaltsamen Auflösung am (26. Aug.) 7. Sept. 1832 wäre er um ein Haar getötet worden. 

Friedrich Wilhelm Thiersch
(1784-1860
)
Am (6.) 18. Februar 1833 hatte Polyzoidis zusammen mit 95 anderen griechischen Honoratioren (αξιωματούχοι του κλήρου, πρόκριτοι των Επαρχιών και δημογέροντες του Ναυπλίου) ein Gesuch an König Ludwig I. unterzeichnet, um die Entsendung Thierschs, eines Anhängers der Verfassung, zu erwirken. 

Unter der bayerischen Regentschaft wurde er Mitglied der Kommission zur Berichterstattung über den Bildungsstand und Mitglied der Kommission zur Herstellung des Organisationsplans für die Hellenischen Schulen77); 

außerdem übernahm er als Landgerichtspräsident den Vorsitz jener fünfköpfigen Strafkammer in Nauplion, die über die Anschuldigung des Hochverrats gegen die während des Befreiungskampfs im Bereich der Peloponnes ob ihrer Verdienste geehrten militärischen Führer, 
 
Das Todesurteil von Plaputas und Kolokotronis .
Die Unterschriften von
Polyzoidis
und Tertsetis
fehlen!
die Generäle Demetrios Plapoutas78  (1775—1858), alias Koliopoulos und
Theodoros Kolokotronis (1770—1843)
am (26. Mai) 7. Juni 1834 zu urteilen hatte. 

Während   drei der Richter (A. Βούλγαρης, Δ. Κ. Σούτσος und Φ. Φραγκούλης) die Verurteilung zum Tode guthießen und das Todesurteil unterschrieben, 
weigerte er sich zusammen mit dem fünften Richter,
 Georgios Tertsetis (Γεώργιος Τερτσέτης, 1800—1874) — trotz der Androhung, 
daß die Landpolizisten von Waffengewalt Gebrauch machen würden, 
falls er nicht unterzeichne. 

Er zeigte Charakterstärke und blieb standhaft und gewissenhaft, weshalb er aus dem Dienst entlassen und zu vier Monaten Gefängnis verurteilt, später jedoch durch ein anderes Gericht freigesprochen wurde. 

König Otto I
von Griechenland

König Otto I.,
der das bereits gefällte Todesurteil in lebenslängliche Haft umgewandelt hatte,
betrieb nach seiner Volljährigkeitserklärung (1835)
die Wiederaufnahme des Verfahrens;
sie endete mit Freispruch Kolokotronis’.

 Da der König die tugendhafte Haltung und das Wissen Polyzoidis’ schätzte, berief er ihn am (1.) 13. Januar 1835 erneut zum Richter an den Obersten Gerichtshof „Areopag“- und ernannte ihn zum Staatsrat. 

Nach der Gründung der Gesellschaft der Erziehungsfreunde im Juli 1836, die für die Ausbildung der Mädchen sorgte, beteiligte er sich an der Verwaltung dieser Φιλεκπαιδευτική Εταιρεία.

Am (12.) 24. April 1837 wurde er als Staatssekretär des Innern und gleichzeitig des Kultus & des öffentlichen Unterrichts in das Kabinett des Ritters Ignaz von Rudhart (1790— 1838) berufen. 


Während seiner Amtszeit an der Spitze der genannten Ministerien wurden die kgl. Verordnung über die Errichtung und das einstweilige Reglement für die in Athen einzurichtende Otto-Universität vom (14.) 26. April 1837 mit 42 Artikeln sowie das von ihm ausgearbeitete Gesetz über die Pressefreiheit vom (11.) 23. November 1837 erlassen79). 

Gleichzeitig mit seiner am (12.) 24. November 1837 erfolgten Amtsenthebung durch von Rudhart wurde er erneut Areopag-Vizepräsident und Staatsrat, 
wobei ihn König Otto I. nachträglich eigenhändig in die vorgeschlagene Staatsratliste eintrug. 

Am (26. Februar) 10. März 1861 wurde er zum Mitglied des Senats ernannt.
Unter dem neuen König Georg I. wurde Polyzoidis Nomarch für den Kreis Attika und Böotien.

Er starb am 6. Juli 1873 in Athen und erhielt ein Staatsbegräbnis. 

Seine Ehefrau und die Tochter (Αθηναΐς) ließ er in Armut zurück. 

Sein literarischer Nachlaß zeugt von seinen weitreichenden Aktivitäten und Interessen.

Theophilos Kairis (1784—1853)
Am (19.) 31. Januar 1853 wirkte er ebenso wie Paparrigopoulos (s. Nr. 41) und Oikonomidis (s. Nr. 83) bei dem post mortem — 
Freispruch des in der Hl. Synode umstrittenen und von ihr laisierten Geistlichen Theophilos Kairis (Θεόφιλος Καΐρης, 1784—1853) mit.
In Göttingen übersetzte er 1819 Herders „Ideen zur Geschichte der Menschheit“ 
und 1820 die Beiträge „Alexandria“ und „Alexandrinische Schuleaus der Allgemeinen Encyclopädie der Wissenschaften und der Künste von Ersch und Gruber. 

1824 legte er in Messolonghi den Entwurf zur vorläufigen Verfassung Griechenlands, 
 Το Προσωρινόν πολίτευμα της Ελλάδος,
 und den Organisationsplan der Eparchien schriftlich nieder — beide wurden von der zweiten Nationalversammlung in Astros angenommen — unter Hinzufügung einer Übersetzung der englischen und der amerikanischen Verfassung (VI + 132 S.)

 Ferner schrieb er 1825 in Messolonghi die „Allg. Theorie über die verschiedenen Regierungssysteme und insbesondere über das parlamentarische System“ (1 + LXXXIV + 62 S.). 

In Nauplion übersetzte er 1833 aus dem Französischen die Nationalökonomie von Fr. Xav. Jos. Droz mit eigenen Ergänzungen unter dem Titel
Πολιτική Οικονομία (XXXVI + 4 + 358 + IX) 
und in Athen 1836 aus dem Deutschen die Rechtsphilosophie (IX + 1 + 292 + 4) von Karl Heinrich von Gros unter dem Titel 
 Αρχαί της φιλοσοφικής επιστήμης του δικαίου.
In Athen erschien 1843 seine Veröffentlichung (276 S.) zum Prozeß Kolokotronis/Plapoutas,
Σκηνή Πολιτική του 1833 έτους πρόθεσις κατά του ελληνικού Εθνισμού, 1859—1860 

das zweibändige Werk
 „Τα Γεωγραφικά u. 1870
Τα Ελληνικά (ο βίος της Ελλάδος)“ (in 2 Bänden mit 244 + 340 Seiten).  

Die „Τα Νεοελληνικά“, nämlich die wichtigsten Ereignisse in Griechenland und die Entwicklung des griechischen Schulwesens seit der Eroberung von Korinth durch die Römer bis zum Befreiungskampf (146 v.—1821 n. Chr.) 
stellte er in dem zweibändigen Werk 

,,Εγχειρίδιον των Γυμνασίων“ (Athen 1874—1875) sowie in der
Γενική Ιστορία“ dar, deren vierter Band 1890—1892 Prof. Georg P. Kremos (Γεώργιος Κρέμος, 1839—1926) ergänzte.

Außerdem veröffentlichte er mehrere Studien über die verfassungsmäßige und verwaltungsmäßige Organisation des Staates und den 
 Επιτάφιος Λόγος εις Γρηγ. Κωνσταντάν.

 Er wirkte bei der Übersetzung des Strafgesetzbuches aus dem Deutschen durch Konstantin D. Schinas (Κ. Δ. Σχινάς, 1801—1857) und des Zivilgesetzes aus dem Französischen (438 S.) durch G. Vellios (+ 1861, Γεώργιος Βέλλιος) mit 
und trug dadurch wesentlich zur Schaffung der neugriechischen juristischen Fachsprache bei.

 In seiner Wohnung an der Sophokles-Straße in Athen wurde 1862 vorübergehend die Parlamentsbibliothek (heute die „Handelsbank“) untergebracht.

 Zusammen mit 
Petros Paparrigopoulos (s. Nr. 41) und 
Michael Potlis (Μιχαήλ Ποτλής, 1810—1869) unterzeichnete er die dem ehemaligen Regentschaftsmitglied Professor Georg Ludwig von Maurer bei den Feierlichkeiten in Athen anläßlich des 25. Jahrestages der Thronbesteigung von König Otto I. am (25. Jan.) 6. Febr. 1858 im Auftrag des Richtervereins in Anerkennung seines gesetzgeberischen Werkes (1832—1834) überreichte Urkunde.


Nachschlag

77)         Der am (22. März) 3. April 1833 gebildeten Kommission zur Organisation des Schulwesens gehörten ferner an: 1. Rizos (Rhisos)-Neroulos Jakovakis, Staatssekretär des Ministeriums für den Kultus und öffentl. Unterricht (Γραμ- ματεύς της Επικρατεί ας επί των Εκκλησιαστικών και Δημοσίου Εκπαιδεύσεως), als Vorsitzender, 2. Schinas D. Konstantin, stellv. Vorsitzender, 3. Polyzoidis Anastasios, 4. Kokkonis P. Ioannis, 5. Soutsos I. Alexander, 6. Venthylos Ioan- nis und 7. Dr. Franz Johannes, Dozent Dr. phil. habil., aus Nürnberg, Chefdolmetscher. (Vgl. auch Πολυζωΐδης/Κρέμος IV, S. 1029; Maurer I, S. 192 (griech.) 524; ΦΕΚ 11 vom (31. März) 12. April 1833, S. 70 u. 71; Ενεπεκίδης
(1990)    , S. 54 (jedoch war Schinas nicht Kommissionsvorsitzender, „πρόεδρος“).

78)         General Plapoutas gehörte mit Generalmajor Kostas (Kitsou) Botzaris (1792—1853) jener zwölfköpfigen griechischen Deputation unter Führung von Admiral Andreas Miaulis an, die dem jungen König Otto im Namen des griechischen Volkes am (3.) 15. Oktober 1832 in München huldigte. 1844 und 1847 wurde Plapoutas für jeweils 3 Jahre als Abgeordneter seines Heimatkreises Karytena/Peloponnes in die Griech. Nationalversammlung gewählt. Am (31. Okt.) 12. Nov. 1847 ernannte ihn König Otto zum Staatsrat. (Vgl. auch Πολυζωΐδης/Κρέμος IV, S. 1004; Reidelbach S. 142; Seidl S. 98; Ζούβας (1975) S. 80; Λαμπρυνίδης3. 303; Bezzel S. 131; Βρατσάνος S. 51, 69; Ρούσ- σος I, S. 8, II, S. 30 mit Bild und S. 342; Economopoulou S. 285; BayHStA MA 84181; ΜαρκεζίνηςΙ, S. 96; Κολοκοτρώνης S. 42f., 286ff.; Πλαπούτας S. 156ff., 159, 606; Roß 106; Μακρυγιάννης Ιωάννης II, S. 48; Κόκκινος XII, S. 567; Dirrigl S. 194; Spindler IV, S. 169; Dakin S. 386; Vakalopulos S. 125; Προβατάς S. 34; A.T.E. Φάκ. 22/1 / 1832). 

79) Die feierliche Eröffnung der Universität im angemieteten Haus samt Atelier der Architekten Stamatios Kleanthis (Σταμάτιος Κλεάνθης, 1802— 1862) und Gustav Eduart Schaubert (s. Anm. 83) in Risokastron am Nordabhang der Akropolis (jährliche Miete 5500,— Drachmen), in dem vorher das Gymnasium untergebracht war und welches heute als Museum der Athener Universitätsgeschichte dient, und die Ernennung der neuen Professoren (35, darunter 7 Deutsche) fanden am (3.) 15. Mai 1837 statt. Die feierliche Grundsteinlegung für das heutige Hauptgebäude erfolgte am Sonntag den (2.) 14. Juli 1839; die Benutzung des Gebäudes war aber erst ab Dezember 1843 möglich. Vgl. ΜΙΠΑ S. 32, 37, 47; Πολυζωΐδης/Κρέμος IV, S. 1068; Barth S. 30 u. 33; ΦΕΚ Nr. 86/1836 vom 31. Dez. 1836 u. Nr. 16/1837 vom (24. April) 6. Mai 1837; Βλαχογιάννης S. 1804f.; TEE S. 267; Seidl S. 351; Frazee S. 184f.: nicht 1839, sondern am (3.) 15. Mai 1837.

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